11.05.2023 |
Während der Pandemie und bestehenden Lockdowns hat der stationäre Einzelhandel massiv gelitten. Einem Wirtschaftssektor hat dies jedoch großen Aufwind verschafft: Dem E-Commerce-Markt. Onlineshops verzeichneten in den Krisenjahren Rekordumsätze.
Die gute Nachricht für den Onlinehandel: Verbraucher, die vor der Pandemie keine Berührungspunkte mit Online-Shopping hatten, haben sich zunehmend an die neue Art des Einkaufens gewöhnt und werden auch in Zukunft online einkaufen. Doch Inflation, Lieferkettenprobleme und eine geringere Konsumbereitschaft machen es der Branche aktuell nicht leicht.
Konsumzurückhaltung und höhere Ansprüche
Während die E-Commerce Unternehmen die enormen Umsatzzahlen der Pandemiejahre nicht halten können, steigt ein Faktor unaufhaltsam weiter: Die Erwartungshaltung der Verbraucher. Verbraucher erwarten ein besonderes Einkaufserlebnis mit außergewöhnlichem Service und Verständnis für individuelle Bedürfnisse. Das heißt: Onlineshop-Betreiber müssen 2023 neue Wege gehen, um den wachsenden Ansprüchen der Kunden zu genügen und wettbewerbsfähig zu sein.
Welche Trends sollten E-Commerce Unternehmen also unbedingt auf dem Schirm haben, um auch 2023 erfolgreich zu sein und den Umsatz im Onlineshop weiter zu steigern? Wie lässt sich Warenkorbabbrüchen effektiv entgegenwirken? Und welche Softwarelösungen im E-Commerce sind künftig unverzichtbar?
Wir haben die diesjährigen Top Trends und Lösungen für einen umsatzstarken Onlinehandel für Sie zusammengetragen.
Inhaltsverzeichnis
Die Top 3 E-Commerce Trends 2023
1. Mobile Commerce
Einer der Top-Trends in diesem Jahr lautet Mobile E-Commerce – kurz M-Commerce. M-Commerce steht für den Warenkauf und -verkauf über mobile Endgeräte wie Smartphone oder Tablet. Experten zufolge werden die Umsätze des M-Commerce 2023 43,4% der gesamten E-Commerce Einzelhandelsumsätze ausmachen – Tendenz steigend.
Immer mehr Verbraucher schätzen die Flexibilität jederzeit und von überall einkaufen zu können. Doch damit der mobile Shoppingzug nicht zum Frusterlebnis wird, müssen Unternehmen unbedingt gerüstet sein. Onlineshops müssen mobiloptimiert sein, um vom Mobile Commerce zu profitieren und Verkäufe zu generieren. Denn schon EIN schlechtes mobiles Einkaufserlebnis ist für 40% der Verbraucher ein Grund bei einem Wettbewerber einzukaufen. Konkret bedeutet dies:
#1 KURZE LADEZEITEN
Mehr als die Hälfte (53%) aller Website-Besucher springen ab, sobald der Seitenaufbau länger als drei Sekunden dauert. Betrachtet man die durchschnittliche Ladezeit mobiler Webseiten ist dies gravierend. LittleData zufolge liegt diese bei 4,6 Sekunden und damit noch deutlich über den angestrebten 3 Sekunden (Stand: Sep 2022). Eine Tatsache, die sich auch direkt in der Zahl der Bestellabschlüsse widerspiegelt: Laut einem Bericht von Google hat die Ladezeit bei 70% der Nutzer einen Einfluss auf die Kaufbereitschaft.
#2 MOBILOPTIMIERTES LAYOUT
Beim Besuch einer Webseite zählt zunächst eins: Der erste Eindruck. Und dieser ist zu 94% designbezogen. Ein unattraktives Design oder Layout ist für 38% der Besucher ein Grund die Webseite wieder zu verlassen. Und damit nicht genug: Einer Standfort-Studie zufolge beurteilen 75% der Nutzer die Glaubwürdigkeit eines Unternehmens anhand des Webdesigns. Besonders bei der Darstellung auf kleinen Bildschirmen ist ein nutzerfreundliches Layout häufig eine Herausforderung. Schrift und Schaltflächen müssen so angelegt werden, dass diese sich dem Bildschirmformat anpassen und auch über den Smartphone Touchscreen problemlos (z.B. ohne Zoomen) angesteuert werden können. Die Mobile Usability sollte auch bei der Menünavigation z.B. bei Dropdown-Menüs gegeben sein, um Kunden ein optimales Mobile Shopping Erlebnis zu bieten.
#3 EINFACHER CHECKOUT-PROZESS
Trotz des steigenden Traffics, den E-Commerce Webseiten über mobile Endgeräte generieren, ist die Mobile Conversion Rate niedriger als beim Zugriff via Desktop. Statisiken zufolge liegt die Desktop Conversion Rate bei fast 4% und damit mehr als 3x so hoch als über Mobilgeräte. Einer der Hauptgründe für diese Differenz: Ein umständlicher Mobile Checkout. Der Checkout-Button sollte daher ausreichend groß sein und sich unbedingt „above the fold“ – im direkten Sichtbereich des Nutzers – befinden. Besonders empfehlenswert ist es dabei einen Sticky Button zu verwenden, der auch beim Scrollen stets sichtbar bleibt. Beim Checkout-Formular gilt es, möglichst wenige Eingabefelder zu nutzen: Eine Vielzahl an Feldern hält 69% der User davon ab ein Formular auszufüllen und somit die Bestellung abzuschließen.
#4 SICHERHEIT GEWÄHRLEISTEN
Ein weiteres entscheidendes Kriterium, das die mobile Kaufbereitschaft stark beeinflusst, ist der Sicherheitsaspekt. Laut einer Studie von Capterra haben 34% der Nutzer Sicherheitsbedenken, wenn sie über ihr Mobilgerät einkaufen. Onlineshops können Vertrauen schaffen indem sie bestehende Sicherheitszertifikate wie die SSL-Verschlüsselung prominent im Checkout Bereich platzieren. Da User besonders bei der mobilen Nutzung vorsichtig sind mit ihren persönlichen Daten, kann die Möglichkeit zur Bestellung als Gast die Zahl der mobilen Kaufabschlüsse erhöhen. So sinkt die Hürde sich erneut zu registrieren. Desweiteren schätzen Nutzer die Option sich mit einem bestehenden Social Media Konto – wie z.B. ihrem Google Account anzumelden.
2. Unified Commerce
Um Kunden ein optimales Einkaufserlebnis über verschiedene Kanäle hinweg zu bieten, ist ein Omnichannel-Ansatz im E-Commerce unverzichtbar: Laut einer Studie der Harward Business Review nutzen 73% der Verbraucher während ihrer Shopping Journey mehr als einen Kanal. Kunden möchten frei wählen können über welches Endgerät sie einkaufen oder über welchen Kommunikationskanal sie mit einem Unternehmen in Kontakt treten. Sie erwarten zudem eine „seamless Experience„, d.h. dass Informationen auch kanalübergreifend zur Verfügung stehen und ein Switch problemlos möglich ist.
Doch Omnichannel war gestern – die nächste Stufe heißt Unified Commerce. Unified Commerce vereint die Vorteile des Omnichannel, geht jedoch noch einen Schritt weiter: Während die unterschiedlichen Plattformen oder Kanäle beim Omnichannel-Ansatz über Schnittstellen zusammengeführt werden müssen, setzt Unified Commerce auf eine einzige Plattform, die das gesamte Datenmanagment an einem Ort zentralisiert und den Kunden in den Mittelpunkt stellt.
Ziel ist es dabei, durch „die vollständige Integration aller Verkaufs- und Interaktions-Kanäle“ eine optimale Customer Journey zu gewährleisten. Retailer, die 2023 auf eine solche Strategie setzen, können sich entsprechend von ihren Wettbewerbern abheben. Zur Umsetzung dieser Technologie eignen sich je nach Infrastruktur All-in-One-, Microservice- oder modulare Plattformen.
Durch das ganzheitliche Zusammenspiel der Kundeninteraktionen via Onlineshop, stationärem Geschäft, Social Media, Mobil oder Telefon erhöhen sich die Touchpoints zwischen Kunde und Unternehmen. Die erfassten Daten geben noch bessere Insights, die dabei helfen den individuellen Kunden besser zu verstehen, was uns zum dritten Megatrend im E-Commerce 2023 führt.
3. Personalisierung
Ein weiterer Trend im E-Commerce, dessen Bedeutung in den vergangenen Jahren unaufhaltsam gestiegen ist: Personalisierung. Studien zufolge können personalisierte Inhalte die Wahrscheinlichkeit, dass weitere Artikel in den Warenkorb gelegt werden um 110% erhöhen. Tatsächlich kann der Umsatz somit um bis zu 40% gesteigert werden.
Unternehmen, die auf Personalisierung setzen können nicht nur die Umsätze im Webshop deutlich erhöhen – sie sichern sich gleichzeitig langfristig einen Vorteil gegenüber ihren Konkurrenten. Denn Personalisierung schafft Kundennähe. Einer Erhebung von McKinsky zufolge, erwarten 71% der Verbraucher, dass Unternehmen personalisierte Inhalte bereitstellen. Wird diese Erwartung nicht erfüllt, geht dies mit Frustation einher (76%).
3 Maßnahmen für einen personalisierten Onlineshop:
#1 PERSONALISIERTE PRODUKTEMPFEHLUNGEN
Produktempfehlungen, die mit den Vorlieben des Nutzers übereinstimmen, haben einen starken Einfluss auf die Kaufbereitschaft: Laut einer Erhebung von invesp kaufen 75% der Verbraucher eher ein, nachdem sie eine persönliche Empfehlung erhalten haben. 49% der Nutzer gaben sogar an, aufgrund einer Empfehlung ein Produkt gekauft zu haben, das sie ursprünglich garnicht kaufen wollten. Dies spiegelt sich direkt im Bestellwert und damit im Umsatz wider: Schätzungen zufolge sollen ganze 35% des Gesamtumsatzes von Amazon auf Produktempfehlungen zurückzuführen sein.
#2 EXKLUSIVE RABATTAKTIONEN
Der Preis ist aufgrund der Preistransparenz ein entscheidender Faktor im Online-Shopping. Rabatte eignen sich daher hervorragend, um den Umsatz im Onlineshop anzukurbeln. In einer Befragung von invesp gaben 64% der Verbraucher an, einen Artikel erst dann zu kaufen, wenn dieser reduziert ist. 59% suchen vor dem Kauf aktiv nach Coupons oder Gutscheincodes. Durch personalisierte Rabattaktionen z.B. anlässlich des Geburtstags, können Bestandskunden somit zum erneuten Kauf bewegt werden. Durch die Verknüpfung des Rabatts mit einem persönlichen Ereignis wird Exklusivität vermittelt und der Kunde fühlt sich wertgeschätzt.
Für den Versand dieser Promoaktionen eignet sich neben der E-Mail vorallem SMS, da diese direkt auf dem Smartphone des Empfängers aufploppen und mit einer Öffnungsrate von 98% nicht übersehen werden können. Personalisierte Rabatte sind zudem ein ideales Instrument, um Warenkorbabbrecher zurückzugewinnen: 54% der Nutzer kaufen liegengebliebene Warenkorbprodukte, sobald ihnen ein günstigerer Preis angeboten wird.
#3 ONLINE-PRODUKTBERATUNG
Die Pepper Media Holding GmbH fand in einer Erhebung heraus, dass 43,8% der Befragten fehlende Beratung bzw. fehlenden Service als Nachteil des Online-Shoppings empfinden. Diesem Pain Point können E-Commerce Unternehmen entgegenwirken indem sie auf eine virtuelle Produktberatung setzen: KI-basierte Chat- oder Voicebots eignen sich hervorragend als Shoppingassistenten. Durch die Verfügbarkeit eines Bots auf der Webpage des Onlineshops, können Nutzer direkt Kontakt aufnehmen, um Produkt- und Servicefragen zu klären oder individuelle Empfehlungen zu erhalten.
Software-Lösungen für mehr Umsatz im Onlineshop
Die aktuellen E-Commerce Trends zeigen, dass Onlinehändler in den Ausbau ihrer Vertriebsstrategien investieren sollten, um den Umsatz im Onlineshop zu steigern. Neben der technischen Einführung eines komplexen Unified Commerce Systems, gibt es jedoch auch kostengünstige Software-Lösungen, die kurzfristig umgesetzt werden können und einen enormen Einfluss auf die Conversion Rate und eine nachhaltige Kundenbindung haben.
1. KI-basierte Warenkorbreminder
Abgebrochene Warenkörbe sind ein großes Problem im E-Commerce: Fast 70% aller Warenkörbe werden nicht abgeschlossen. In Zahlen bedeutet dies: weltweite Umsatzeinbußen im Onlinehandel von 4,6 Trillionen Dollar. Die Abbruchgründe sind vielfältig und reichen von mangelnder Benutzerfreundlichkeit über negative Kundenbewertungen bis hin zu überhöhten Lieferkosten. Nutzer, die aufgrund zu hoher Preise die Bestellung nicht abschließen, könnten womöglich mit einem personalisiertem Rabatt zum Kauf angeregt werden.
Doch wie können Warenkorbabbrecher erreicht werden? Die Antwort lautet: Mithilfe von Warenkorb-Voicebots. Voicebots, die den Nutzer direkt nach Abbruch des Warenkorbs kontaktieren, können helfen Warenkorbabbrecher zurückzugewinnen. Und das vollautomatisiert. Das Konzept: Verlässt der Nutzer nach Eingabe seiner persönlichen Daten den Checkout-Prozess, bietet der Voicebot dem Nutzer via Anruf einen personalisierten Rabatt an. Dies kann z.B. ein vergünstigter Preis oder kostenloser Versand sein. Die Einbindung eines solchen Bots hat den Vorteil, dass der Anruf unmittelbar nach Verlassen des Warenkorbs stattfindet und der Shop für den Nutzer noch präsent ist.
Doch der Voicebot kann nicht nur als Reminder fungieren. Während Chatbots in Onlineshops bereits häufig anzutreffen sind, können sich E-Commerce Unternehmen durch den Einsatz sprachbasierter Telefonbots einen Wettbewerbsvorteil in Puncto Customer Service verschaffen: Die Besonderheit des Customer Service Voicebots besteht darin, dass der Bot jeden Anruf ohne Wartezeit direkt entgegennimmt und Anliegen durch die Anbindung an kundeneigene Systeme selbstständig lösen kann. Handelt es sich um eine komplexere Anfrage, die der Expertise eines menschlichen Mitarbeiters bedarf, wird der Anrufer an die zuständige Abteilung weitergeleitet.
2. After Sales Service via SMS
Waren die umsatzsteigernden Maßnahmen im Onlineshop erfolgreich, ist die Arbeit für E-Commerce Unternehmen jedoch noch nicht getan. Jetzt heißt es nachhaltige Kundenbeziehungen aufzubauen, damit aus Neukunden Bestandskunden werden. Unabdingbar hierfür: Ein guter After Sales Service. Nach dem Eingang der Bestellung ist es Aufgabe des Unternehmens den Kunden mit allen nötigen Informationen rund um den Online-Einkauf zu versorgen. So schätzen es 87% der Verbraucher, wenn sie Informationen zum Lieferstatus erhalten.
Damit die ersehnten Informationen nicht in einer Flut von E-Mails untergehen, bietet es sich an im After Sales Service auf den SMS-Kanal zu setzen. SMS-Benachrichtigungen können dabei automatisiert und personalisiert aus bestehenden CRM-Systemen versendet werden. Neben Lieferterminen eignen sich Textnachrichten auch ideal zum Versand von Gutscheincodes, personalisierter Produktempfehlungen oder Zufriedenheitsumfragen.
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